Die Werkserie der „Folded Flats“ steht in Kontinuität zu Sébastien de Ganays Erforschung von Falttechniken seit den frühen 1990er Jahren. Inspiriert von alltäglichen Post-its untersucht er in einer Vielfalt von...
Die Werkserie der „Folded Flats“ steht in Kontinuität zu Sébastien de Ganays Erforschung von Falttechniken seit den frühen 1990er Jahren. Inspiriert von alltäglichen Post-its untersucht er in einer Vielfalt von Formen und Formaten die Faltungsmöglichkeiten des Quadrats. In serieller Arbeitsweise produziert de Ganay abstrakte Wandskulpturen mit minimalistischer Geste aus Aluminium, denen durch ihre reine Farbigkeit und dem Spiel aus Licht und Schatten ein malerischer Ansatz zugrunde liegt. Die geometrischen Formen beziehen sich dabei auf die reduzierte Formensprache der Minimal Art. De Ganay erweitert jedoch deren strenges Verständnis von Form und Material („What you see is what you see“ – Frank Stella). Durch den hohen Wiedererkennungswert von Post-its eröffnen die Werke den Betrachter/innen einen Imaginationsraum, der parallel zum künstlerischen Prozess läuft und dazu anregt, die Variationen weiterzudenken oder die Formen zurück zum Quadrat zu führen. Mit spielender Leichtigkeit schafft der Künstler anhand von Faltungen räumliche Körper mit spontanen Geometrien, die sowohl Vorder- und Rückseite preisgeben. Die Folded Flats lassen sich zwischen zweiter und dritter Dimension, zwischen Oberfläche und Raum einordnen. Bewegt sich de Ganay bei vielen seiner Arbeiten zwischen Kunst und Design, so zielt er mit den „Folded Flats“ auf den Grenzbereich zwischen Gattungen innerhalb der Kunst: „Wenn ich ein Folded Flat an die Wand hänge, dann ist es sowohl ein Bild als auch ein Objekt und auf jeden Fall ein Flachrelief, also beinahe eine Skulptur.“