SEALAND | lou jaworski | stART foundation warsaw
Mit der Ausstellung SEALAND eröffnet das neue Artist-in-Residence Programm der stART Foundation in Warschau, die von den Initiatoren der a&o Kunsthalle Leipzig 2020 gegründet wurde. Als erster Residence-Künstler stellt Lou Jaworski in der Ausstellung gemeinsam mit Piotr Bosacki in den ehemaligen Räumen der polnischen Radiowerke UNITRA Marcin Kasprzak aus.
Das Studio ist zugleich der Ausstellungsraum der neu gegründeten Artist Residence und befindet sich im ehemaligen Konferenzraum der in den 1950er Jahren errichteten Radiofabrik im Zentrum Warschaus. Der oktogonale Raum, der als Anbau auf acht Säulen über dem Boden schwebt und nur über einen Korridor vom Hauptgebäude zu erreichen ist, wird in seiner neuen Funktion zum idealen Begegnungsort für Kunst und kulturelle Aktivitäten.
Als erster Stipendiat ist Lou Jaworski weitgehend für die Neugestaltung und künstlerische Ausrichtung des Raumes verantwortlich. In weniger als drei Monaten wurden der Raum und Zugang vollständig umgestaltet und zu einem Erlebnisort für Kunst und Kultur reformiert.
Architektonisch erinnert der Ausstellungsraum an Seefestungen, wie beispielsweise Red Sands Fort, die während des Zweiten Weltkrieges vor der englischen Ost- und Westküste errichtet wurden. Auf einer dieser verlassenen künstlichen Plattformen entstand 1967 der unabhängige und legendenumwobene Kleinstaat Sealand, nachdem die ursprünglichen Pläne, dort außerhalb des Zugriffs britischer Behörden einen Piratensender zu betreiben, scheiterten.
Die Ausstellung SEALAND präsentiert neue Werke von Lou Jaworski aus Ferritmagneten und Marmor, die sich durch das spannungsvolle Zusammenwirken von materieller Autonomie, ephemerer Abstraktion und physikalischer Gesetze auszeichnen, während sich die objekthaften Wandarbeiten von Piotr Bosacki zwischen minimalistischer Skulptur und abstrakter Malerei bewegen.
Die beiden Künstler lernten sich 2017 in der Ausstellung Theatre of Measurement kennen, die von Matthew Post und Chris Fitzpatrick im Kunstverein München kuratiert wurde. Dies ist deshalb erwähnenswert, da das „Theater der Vermessung“ für das Werk beider Künstler von großer Bedeutung ist. Ein Werk, das sich zwischen dem physikalischen, teils wissenschaftlichen Phänomen und dem Abbildenden sowie Ästhetischen erstreckt.
Eröffnung
Donnerstag 30 September, 17 – 21 Uhr
Öffnungszeiten
Freitag 1 Oktober – Sonntag 3 Oktober, 16 – 18 Uhr
sowie nach Absprache
Die Ausstellung findet in der Marcina Kasprzaka 18/20 in Warschau statt.