Lukas Heerich
Lukas Heerich beschäftigt sich mit Spannungsverhältnissen, die sich in persönlichen und kollektiven Erzählungen über Schutz, Isolation und Macht in seinen Arbeiten wiederfinden. Seine Skulpturen, Installationen und Fotografien sind von langjährigen Recherchen begleitet und binden meist historische und soziokulturelle Zusammenhänge mit ein. Gleichzeitig greift Heerich auf spontane Situationen und persönliche Erfahrungen zurück und schafft so vielschichtige Werke, in denen sich scheinbar ambivalente Aspekte gegenüberstehen. Seine Arbeiten besitzen oftmals starke materielle Präsenz und können sich gleichzeitig an der Schwelle von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit bewegen, indem sie Vergangenes und Emotionen andeuten. Dabei bildet Sound die Basis, die in all seinen Werken mitschwingt und dessen fluide wie ephemere Natur für Heerich eine skulpturale Qualität besitzt. Seine Skulpturen aus Gummi und Edelstahl tragen diese wandelbare Komponente in sich und spiegeln in ihrer Präzision industrielle Produktionsvorgänge und Machtstrukturen wider. Von Fashion und Clubkultur beeinflusst, zeigen seine Werke, wie sich das Sujet der Kontrolle vielschichtig durch zahlreiche Aspekte der Gesellschaft zieht.
Heerich studierte an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler von Andreas Gursky und an der Städelschule Frankfurt, wo er 2020 seinen Abschluss machte. 2022 hatte Heerich während der 59. Biennale von Venedig eine Solopräsentation im Palazzo Soranzo Cappello. 2020 waren seine Werke unteren anderem im Portikus in Frankfurt, in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, sowie 2019 im Kunstverein Wiesbaden zu sehen.