„Posthuman ecologies” (2023) ist eine Installation, die sich aus gebrauchten Alltagsgegenständen und organischen Objekten, wie Knochen, Wespennestern und Korallen zusammensetzt, die Nicolás Lamas in einem verglasten Industrie-Kühlschrank als Kabinett zueinander...
„Posthuman ecologies” (2023) ist eine Installation, die sich aus gebrauchten Alltagsgegenständen und organischen Objekten, wie Knochen, Wespennestern und Korallen zusammensetzt, die Nicolás Lamas in einem verglasten Industrie-Kühlschrank als Kabinett zueinander in Bezug setzt. So entstehen hybride Fossile, die aus menschlichen Gegenständen und Tieren verschmolzen sind, wobei Kunststoff als synthetisches Material – wie ein neuartiger Knochen der Zeit und Witterung trotzt – und sich in die geologische Geschichte des Planeten einschreibt. So wirkt der gebrauchte Motorradhelm wie ein schützender Panzer für das Wespennest, Sneaker in verschiedenen Phasen des Zerfalls verbinden sich mit Korallen und vereinen ozeanische Organismen mit menschlicher Konsumproduktion. Die verschiedenen Materialitäten scheinen zunächst konträr zueinander zu stehen, weisen aber bei genauerer Auseinandersetzung formale und inhaltliche Gemeinsamkeiten auf. Der Künstler analysiert und dekonstruiert in seinen Werken die Beziehung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Objekten und den damit verbundenen Machtstrukturen, die bestimmen, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, interpretieren und mit ihr interagieren. In seinen Werken findet ein ständiger Dialog zwischen gegensätzlichen Kräften statt, die ein hybrides Werk hervorbringen, das nicht in eine einzige Richtung definiert oder ausgerichtet werden kann. Der Kühlschrank steht hier für ein Ordnungssystem, ein Bereich der Regulierung, in dem verschiedene Elemente und ungeordnete Prozesse koexistieren können. Die einzelnen Skulpturen sind heterogene Assemblagen, die in diesem gemeinsamen Raum offene Dialoge über Vergänglichkeit, Hybridität und ein holistisches Weltbild führen können. So verbinden sich der Torso einer Schaufensterpuppe und das Exoskelett eines Kugelfischs und werfen Fragen nach Hierarchie und Vergänglichkeit und der Trennung von Kultur und Natur auf. Die einzelnen Elemente verfügen für den Künstler über eine eigene Kraft, durch die eine Unterscheidung von menschgemacht und organisch gewachsen hinfällig wird. „Durch diese Begegnungen versuche ich, die Funktion und den Wert der Dinge zu relativieren und andere Wege zu öffnen, um ihre Existenz neu zu definieren.“
"Posthuman ecologies" (2023) is an installation composed of used everyday objects and organic objects, such as bones, wasps' nests and corals, which Nicolás Lamas relates to each other in a vitrified industrial refrigerator as a cabinet. This creates hybrid fossils fused from human objects and animals, with plastic as a synthetic material, like a new kind of bone, defying time and weather and inscribing itself in the geological history of the planet. Thus the used motorcycle helmet acts as a protective shell for the wasp's nest, sneakers in various stages of decay combine with coral, uniting oceanic organisms with human consumer production. At first the various materialities appear to be at odds with one another, but upon closer examination they reveal similarities in form and context. In his works, the artist analyzes and deconstructs the relationship between human and non-human objects and the associated power structures that determine how we perceive, interpret, and interact with our environment. In his works, there is a constant dialogue between opposing forces that produce a hybrid body of work that cannot be defined or oriented in a single direction. Here, the refrigerator represents a system of organization, a realm of regulation in which different elements and disordered processes can coexist. The individual sculptures are heterogeneous assemblages that can engage in open dialogues about transience, hybridity, and a holistic worldview in this shared space. Thus, the torso of a mannequin and the exoskeleton of a puffer fish combine to raise questions about hierarchy and mortality and the separation of culture and nature. For the artist, the individual elements possess a power of their own, rendering a distinction between man-made and organically grown obsolete. "Through these encounters, I try to put the function and value of things into perspective and open up other ways to redefine their existence."