Auf dem reflektierenden Textil von „High Five“ (2021), das durch Fotografie mit Blitz aktiviert werden kann, sind horizontal fünf kurze Schwarzlichtlampen gesetzt, die durch orange leuchtende Kabel mit dem Stoff...
Auf dem reflektierenden Textil von „High Five“ (2021), das durch Fotografie mit Blitz aktiviert werden kann, sind horizontal fünf kurze Schwarzlichtlampen gesetzt, die durch orange leuchtende Kabel mit dem Stoff verbunden sind. In der Dunkelheit heben sich die Schwarzlichtröhren und die leuchtenden Kabel vom Untergrund ab. Es entstehen fünf Linien, die zeichenhaft schweben und gleichzeitig eine formale Nähe zu Kowanz‘ raumgreifender Installation „Light Steps“ herstellen. In ihren Arbeiten reflektiert Kowanz konsequent den Einfluss von lichterzeugenden neuen Medien auf Gesellschaft, sowie Kunst und thematisiert von Beginn an Aspekte der Virtualisierung sowie neuer Bild- und Raumformen. In „High Five“ nimmt sie formal Bezug auf das klassische Medium des Bildes, dass sie durch das Hinzufügen und die Darstellung von Licht auf der Fläche aufzulösen versucht. Sie entwickelt eine virtuell anmutende Bildsprache, die durch die Übersetzung von zweidimensionaler Wahrnehmung der Fläche zu einer dreidimensionalen Ausbreitung von Lichtwellen im Raum entsteht: „Ich versuche mit meinen Werken durch die Schichtung von transparenten Flächen wie Glas oder von spiegelnden Flächen Räumlichkeit, also Dreidimensionalität, zu schaffen und mithilfe des Lichts neue, virtuelle Räume zu erzeugen.“ Als eine Pionierin des medienreflexiven Ansatzes entwickelte Kowanz destabilisierte, bewegte Räume. Licht dient dabei als Mittler der Überschreitung und Präzisierung – es entsteht ein integratives Verhältnis zwischen Werk, Raum und Rezipient:innen.
On the reflective textile of "High Five" (2021), whose reflective textile can be activated by flashlight photography, five short black light lamps are set horizontally, connected to the fabric by orange glowing cables. In the darkness, the black light tubes and the glowing cables stand out from the background. The result are five lines that seem to float in space and establish a formal proximity to Kowanz‘ expansive installation "Light Steps". In her works, Kowanz consistently reflects on the influence of light-generating New Media on society, as well as on art, and from the very beginning she addresses aspects of virtualization as well as new forms of image and space. In "High Five" she formally refers to the classical medium of the image, which she attempts to dissolve by adding and displaying light on the surface. She develops a visual language with a virtual appearance that is created by translating the two-dimensional perception of the surface into a three-dimensional propagation of light waves in space: "With my works, I try to create spatiality, that is, three-dimensionality, through the layering of transparent surfaces such as glass or of reflective surfaces, and to create new, virtual spaces with the help of light." As a pioneer of the media-reflexive approach, Kowanz developed destabilized, moving spaces. With light serving as a mediator of transgression and specification – an integrative relation between work, space and recipient emerged.