Rosanna Marie Pondorf
Rosanna Marie Pondorf (*1993 in Eching) untersucht in ihren Skulpturen und Bildern die Hierarchien und Machtstrukturen der Gegenwart, indem sie Geld, Medienbilder und Pornografie dekonstruiert und neu codiert. Aus entwerteten Euroscheinen werden Skulpturen gepresst oder Papier geschöpft. Screenshots von Medienberichten und Google-Suchanfragen überträgt sie in Marmor und kombiniert diese mit Serverracks, um die vielschichtigen Verflechtungen unserer Zeit zu materialisieren und zweidimensionale Informationen haptisch erfahrbar zu machen. Elemente der Wertschöpfung, wie Zirkulation von Geld und die Macht von Medienbildern, aber auch die Hardware und Struktur hinter unserem digitalen Alltag kombiniert sie so mit traditionellen Handwerkstechniken oder kulturhistorisch stark besetzten Materialien. Mit reduzierter Formensprache schafft sie rätselhafte Bilder, die sozioökonomische Prozesse bewusst machen, wobei der Körper, als Ausdruck von Machtstrukturen allgegenwärtig ist, beispielsweise durch die Einbeziehung von BDSM-Objekten und die Auseinandersetzung mit pornografischen Inhalten und Popkulturellen Phänomenen. Ihre künstlerische Arbeit betrachtet Pondorf als Reflektion gesellschaftlicher Prozesse, um die Komplexität und Ambivalenz des modernen Lebens zu verstehen und für andere sichtbar zu machen.
Rosanna Marie Pondorf erhielt 2024 im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Akademie der Bildenden Künste München den Debütantinnenpreis, sowie im gleichen Jahr den Förderpreis PERSPEKTIVEN des Kunstclubs 13 in der PLATFORM. Im Jahr 2022 wurde Pondorf zur Meisterschülerin von Prof. Peter Kogler ernannt und gewann den Berlin Hyp Award auf der Positions Art Fair. Ihre Arbeiten befinden sich in der ERES-Stiftung in München sowie in der Stiftung Politik & Wissenschaft in Berlin und in mehreren Privatsammlungen.