Natacha Donzé präsentiert neue Werke in der zweteiligen Gruppenausstellung J'ai pleuré devant la fin d'un manga (Ich habe vor dem Ende eines Mangas geweint) in der Galerie Édouard-Manet der École municipale des Beaux-Arts in Gennevilliers, nahe Paris.
In einer hypervernetzten, gesättigten und ohrenbetäubenden modernen Welt hat die Manga-Kultur - gezeichnet, animiert, elektronisiert - die Grenzen Japans überschritten und sich für Millionen von Menschen als neue Schnittstellen zum Verständnis der Welt etabliert. Ganze Generationen haben gelernt, Pokémon zu zähmen, ihre Empathie und ihre Wertschätzung für Kawaii auf digitale Pixelwesen zu projizieren und neue mythologische Figuren mit quasi-göttlichen Kräften zu cosplayen.
Diese neue kulturelle Grammatik hat unseren Habitus, unser Gemeinschaftsgefühl und die Zwischenräume unserer Vorstellungskraft integriert und unsere ästhetischen Vorstellungen grundlegend verändert. In ihren Anfängen von ihren Kritikern auf goreartige Brutalität, übersteigerte Sexualität und niederträchtige Vorstellungswelten reduziert, hat sich die Manga-Kultur zu einer fruchtbaren Matrix, einem Raum für Empathie, Projektion und Selbstkonstruktion entwickelt.
Natacha Donzé
J'ai pleuré devant la fin d'un manga
Galerie Édouard-Manet,École municipale des Beaux-Arts, Gennevilliers
18 Januar - 16 März 2024