„Censer I“ (2023) ist eine Skulptur aus gebürstetem Aluminium, die zunächst wie ein futuristisches Designobjekt aus den 1970er Jahren wirkt. Sie verströmt jedoch einen Duft, der sich langsam im Raum...
„Censer I“ (2023) ist eine Skulptur aus gebürstetem Aluminium, die zunächst wie ein futuristisches Designobjekt aus den 1970er Jahren wirkt. Sie verströmt jedoch einen Duft, der sich langsam im Raum ausbreitet und die olfaktorische Essenz einer vergangenen Performance darstellt. Der Geruch RYXPER1126AE ist eine synthetische molekulare Nachbildung der Performance SULK (2018), die auf der 6. Biennale in Athen gezeigt wurde. Er wurde in Kollaboration mit Duftherstellern hergestellt, deren Technologien und Verfahren die Choreographie der Performance mitbeeinflussten. So wurden zur Erhebung der Duftnoten sechs Akte konzipiert, die wie rituelle Gesten in laboratorisch anmutenden Settings ausgeführt wurden. „Censer I“ vermittelt die Gesten, Bewegung in diesen Räumen auf olfaktorische Weise und bildet somit eine Dokumentation, die ohne Bild und Text auskommt. Die Skulptur spiegelt das Interesse von Gawęda und Kulbokaitė andere Formen der Wahrnehmung zu etablieren, die sich von dem Gedanken lösen Erkenntnis alleine durch Sehen und kognitives Erfahren zu gewinnen. So steht hier der Geruch als Träger von Erinnerung im Zentrum, der in seiner Flüchtigkeit eine alternative Sinneswahrnehmung anspricht.
"Censer I" (2023) is a sculpture made of brushed aluminum that initially appears like a futuristic design object from the 1970s. However, it emits a scent that gradually disperses through the room, offering an olfactory essence of a past performance. The fragrance RYXPER1126AE is a synthetic molecular recreation of the 2018 performance SULK, showcased at the 6th Athens Biennale. Developed in collaboration with fragrance manufacturers, the scent's technologies and processes influenced the choreography of the performance itself. Six acts were designed to capture scent notes, performed as ritual-like gestures in laboratory-like settings. "Censer I" conveys these gestures and movements within the space in an olfactory form, thus documenting the experience without the need for images or text. The sculpture reflects Gawęda and Kulbokaitė’s interest in establishing alternative forms of perception, challenging the idea that knowledge is gained solely through visual and cognitive experiences. Here, scent serves as a carrier of memory, addressing an alternative sensory perception through its fleeting nature.