occasional urges
occasional urges vereint Werke von Sophronia Cook, Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė, Rindon Johnson und David Reed, die erforschen, wie zeitliche Präsenz durch Gesten, Körperbewegungen und wechselnde Zustände in den Kunstwerken eingefangen und erfahrbar gemacht wird. Das Zusammenspiel von Transparenz und Präsenz sowie die vielschichtige Überlagerung dieser Elemente rücken prozessuale Ansätze in den Fokus, die durch vergangene Erfahrungen, Gedanken und Erinnerungen geprägt sind und in denen die Veränderlichkeit von Zuständen im Zentrum steht.
David Reed (*1946 in San Diego, US) ist stark von der Bewegung des Films inspiriert und verwandelt in seiner Malerei die expressive Geste des Farbauftrags in eine künstlich kontrollierte Darstellung des Pinselstrichs, die sich über zahlreiche Schichten von Überlagerungen und Abschleifungen von Farbe aufbaut. Sein großformatiges Gemälde #659 (Vice and Reflection) verweist auf die TV-Serie „Miami Vice“ und thematisiert die Wechselwirkung von Zeit, Bewegung und Wahrnehmung, indem filmische Kompositionsstrategien auf die Leinwand übertragen werden.
Dorota Gawęda (*1986 in Lubin, PL) und Eglė Kulbokaitė (*1987 in Kaunas, LT) erforschen die Bewegung des Körpers im Raum und erschaffen skulpturale Erinnerungsfragmente, in denen Performance, Bild und Sinneserfahrungen sich überlagern. Ihre Skulptur Censer I (2023) verströmt den Duft einer vorangegangenen Performance, der synthetisch nachgebildet wurde und nun die Erinnerungen an das kollektive Ereignis olfaktorisch weitervermittelt.
Die Aluminiumskulpturen von Sophronia Cook (*1992 in Sanger, US) und Rindon Johnson (*1990 geboren in den nicht abgetretenen Gebieten der Ohlone) vergegenwärtigen die Flüchtigkeit von Körpern, die durch Materialwechsel in eine andere Zeitlichkeit überführt werden. Johnsons Wandobjekte aus Leder sind über Monate der Witterung ausgesetzt, sodass sich Spuren in die Häute zeichnen, während Cooks Malereien durch das fortwährende Aufgreifen von Elementen früherer Werke eine Transformation durchlaufen.
Die Ausstellung umfasst so Werke, die auf verschiedenen Ebenen lineare Erzählungen auflösen und Zeit auf vielschichtige Weise im Raum erfahrbar werden lassen.
Opening | München
Mittwoch 13 November
19 – 21 Uhr
New Year kickoff
mit Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė
Donnerstag 16 Januar
17 – 20 Uhr
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David Reed, #659 (Vice and Reflection), 1975/ 1996-2000/ 2007-2011/ 2014-2015/ 2015-2016/ 2016
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Dorota Gawęda and Eglė Kulbokaitė, Censer I, 2023
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Rindon Johnson, Attack in transition (moi!) no paste wasted (run) your center won’t hold (je). Condemnation. Plod. Cope. RC Car. The rain drips from the trees. Did we discuss already the toilet?, 2023
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Sophronia Cook, tugging from oblivion for a moment, 2024