Lukas Heerichs „Untitled (Peel)“ (2023-ongoing) zeigen abgezogene Beauty-Gesichtsmasken. Sie sind intime Abbilder von Personen, deren körperliche Präsenz in die Überreste vergangener Self-Care-Momente eingeschrieben ist. Die verzerrten Gesichter erscheinen wie individuelle...
Lukas Heerichs „Untitled (Peel)“ (2023-ongoing) zeigen abgezogene Beauty-Gesichtsmasken. Sie sind intime Abbilder von Personen, deren körperliche Präsenz in die Überreste vergangener Self-Care-Momente eingeschrieben ist. Die verzerrten Gesichter erscheinen wie individuelle Landkarten, auf die feine Linien und Poren der Hautoberfläche übertragen wurden. Die lebendigen Spuren und der Prozess des Peelings sind in dem „toten“ Restmaterial zwar noch erkennbar, weichen jedoch einem geisterhaften Ausdruck. Sie repräsentieren das Abstoßen von ungewollten Aspekten des eigenen Körpers und werden zur Schicht zwischen dem Selbst und der Außenwelt. Das Abziehen der Peel-Off-Maske wirkt wie eine körperliche Transformation und verweist auf zeitgenössische Mechanismen der Selbstdarstellung. Die Möglichkeit der physischen Erneuerung und Veränderbarkeit zeigt dabei gleichzeitig die soziale und mediale Konstruktion von Körpern sowie leere Optimierungsversprechen auf. Das Gesicht als primäres Merkmal der Wiedererkennung und als Ausdruck persönlicher Identität wird in „Untitled (Peel)“ zur grotesken Grimasse, in der die Ambivalenz zwischen Individualität und gesellschaftlichen Normen fühlbar wird. Heerich richtet seinen Blick auf diese Zwischenmomente, in deren Ungewissheit Fragen nach Schutz, Präsenz und Identität gestellt werden können. Der Blick geht von Innen heraus durch die Maske, provoziert den Vergleich zur eigenen Existenz und verweist auf den Körper als Ort, an dem sich Identität konstituiert und verhandelt wird.
Lukas Heerich's "Untitled (Peel)" (2023–ongoing) show removed beauty masks. They are intimate images of people whose physical presence is inscribed in the remnants of past moments of self-care. The distorted faces appear as individual maps onto which the fine lines and pores of the skin's surface have been transferred. The living traces and the process of exfoliation are still recognizable in the "dead" remains. However, they give way to a ghostly expression. They represent the shedding of unwanted aspects of one's body and become a layer between the self and the outside world. The removal of the peel-off mask has the effect of a physical transformation and refers to contemporary mechanisms of self-expression. The possibility of physical renewal and changeability simultaneously reveals the social and media construction of the body as well as empty promises of optimization. In "Untitled (Peel)", the face, as the primary feature of recognition and expression of personal identity, becomes a grotesque grimace in which the ambivalence between individuality and social norms becomes palpable. Heerich focuses on these in-between moments, in the uncertainty of which questions of protection, of presence, and of identity can be raised. The gaze is directed from the inside through the mask, provoking a comparison with one's own existence and pointing to the body as a place where identity is constituted and negotiated.