bodies of resilience | gary kuehn
Die Einzelausstellung bodies of resilience beleuchtet die physischen und emotionalen Dimensionen von Gary Kuehns Werk und erforscht dabei das Spannungsfeld zwischen Geste und Geometrie, Weichheit und Starrheit, sowie Freiheit und Restriktion in ausgewählten Skulpturen, Zeichnungen und Leinwandarbeiten Gary Kuehns aus den Jahren 1969 – 1972 und darüber hinaus.
Als bekannter Vertreter der amerikanischen Process Art hat Gary Kuehn (*1939 Plainfield, New Jersey, US) maßgeblich zur radikalen Veränderung des Kunstbegriffs in den 1960er-Jahren beigetragen. Seine Kunst zeugt von einem tiefen Verständnis für Materialeigenschaften, wobei einfache Formen wie Kreis, Quadrat oder Dreieck, in Verbindung mit einer Vielzahl handwerklicher und industrieller Materialien wie Glasfasern, Holz, Gips und Stahl die Grundlage seiner künstlerischen Untersuchungen bilden. Dabei werden die geometrischen Körper oft Deformationskräften oder Bewegungsenergie ausgesetzt, räumlich verschoben, verknotet oder gestoßen, wodurch Kuehn seinen formal abstrakten Werken stets auch einen emotionalen Wert einschreibt.
Im Zentrum von bodies of resilience steht die zweiteilige Skulptur Untitled (1969), die Elemente der Werkserien Box – und Mattress Pieces vereint und die Betrachtenden mit ihrer eigenen Körperlichkeit konfrontiert. Derselbe gelbe, rechteckige Körper aus Fiberglas scheint auf der rechten Seite weich und formbar zu sein, zu erschlaffen und seine geometrischen Eigenschaften aufzulösen, während er auf der linken Seite von einer Holzkiste umhüllt, eingesperrt aber gleichzeitig auch gestützt wird. Dadurch erprobt Kuehn die Beschaffenheit skulpturaler Körper und die Verwundbarkeit von Strukturen, die sich auf psychische Zustände und Gefühle übertragen lassen und Fragen nach Resilienz und gesellschaftlichen Gefügen aufwerfen. Auch in seinen gestischen Zeichnungen und Malereien werden die körperlichen Grenzen ebenso erprobt, wie die Freiheit des Denkens.
Die erste Einzelausstellung von Gary Kuehn bei max goelitz wird unterstützt durch Häusler Contemporary Zürich und durch einen Ausstellungstext von Alex Bacon (Kunsthistoriker Princeton University und Co-Herausgeber von Circle Books) begleitet.
Opening | München
Donnerstag 30 November
18 – 21 Uhr
Closing Reception
Freitag 23 Februar
16 – 20 Uhr
→ weitere Informationen zum Werk von Gary Kuehn im Editorial
→ Ausstellungstext von Alex Bacon (en)
-
Gary Kuehn, Drill Drawing, 1972
-
Gary Kuehn, Untitled, 1969
-
Gary Kuehn, Gesture Project, 1970
-
Gary Kuehn, Drill Drawing, ca. 1972
-
Gary Kuehn, The Provisionals, 1969
-
Gary Kuehn, Drill Drawing, 1972
-
Gary Kuehn, Untitled, 1970
-
Gary Kuehn, Black Painting, 1969
-
Gary Kuehn, Winter Fruit - Paintings of the 80's, 1989
-
Gary Kuehn, Drill Drawing, 1970
-
Gary Kuehn, Wall to Floor Melt Piece, 1968