„Swallow: Grace, Space, Pace“ (2023) ist ein Wandobjekt aus Leder, das der Künstler mit Polyurethan, Bleichmittel, Mineralen und Farbstiften bearbeitet und teilweise über Monate der Witterung aussetzt, die ebenfalls Spuren...
„Swallow: Grace, Space, Pace“ (2023) ist ein Wandobjekt aus Leder, das der Künstler mit Polyurethan, Bleichmittel, Mineralen und Farbstiften bearbeitet und teilweise über Monate der Witterung aussetzt, die ebenfalls Spuren auf die Haut zeichnet. Das Leder steht hier als Überbleibsel industrieller Verarbeitungsketten der Schlachtungsindustrie, die den Umgang mit anderen Lebewesen aufzeigen und sich auch auf gesellschaftliche Diskriminierungsmuster und deren komplexe Strukturen übertragen lassen. Die Unterwerfung, Vernachlässigung und Austauschbarkeit von nicht-menschlichen Akteuren in unserer heutigen Zeit thematisiert der Künstler ebenso, wie die Kolonialisierung der heutigen USA. Der Beginn dieser Ausbeutung steht im engen Zusammenhang mit der Jagd auf Büffelherden durch die ersten Siedler. Das Schlachten und die Ausrottung der Tiere, die Teil des Lebenskreislaufs der dort ansässigen Menschen waren, kennzeichnet in seiner Brutalität die Eingriffe, die sich über Jahrhunderte durch die Kolonialgeschichte ziehen. Die Kuhhäute als Ausgangspunkt in Johnsons Malerei beziehen sich somit auf historische gewachsene Systeme der Ausbeutung und thematisieren ebenso aktuelle identitätspolitische und klassistische Themen Als Nebenprodukt schädlicher und allgegenwärtiger Industrien ist Leder mit Akten der Verwandlung und Beherrschung durchdrungen.
„Swallow: Grace, Space, Pace“ (2023) is a wall object out of leather, which the artist works on with polyurethane, bleach, minerals and colored pencils and exposes to the weather for months, which also draws traces on the skin. The leather stands here as a remnant of industrial processing chains of the slaughter industry, which reveal the treatment of other living beings and can also be transferred to social patterns of discrimination and their complex structures. The artist addresses the subjugation, neglect, and interchangeability of non-human actors in our modern times, as well as the colonization of today's USA. The beginning of this exploitation is closely related to the hunting of buffalo herds by the first settlers. The slaughter and extermination of the animals, which were part of the life cycle of the people living there, characterizes in its brutality the interventions that run through colonial history for centuries. The cowhides as a point of departure in Johnson's painting thus relate to historical evolved systems of exploitation and equally address current identity politics and classist issues As a byproduct of harmful and ubiquitous industries, leather is imbued with acts of transformation and domination.