4≠4 | brigitte kowanz
Für die Einzelausstellung 4≠4 der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz (1957–2022) wird die Galerie in Berlin in einen Schwarzlichtraum transformiert und präsentiert erstmalig eine Gesamtinstallation mit ihren phosphoreszierenden und fluoreszierenden Werken.
In den frühen 1980er Jahren begann Kowanz mit Schwarzlicht und reflektierenden Pigmenten zu experimentieren. Die Arbeit mit Schwarzlicht als Material sowie die Inszenierung von phosphoreszierenden und fluoreszierenden Installationen in Schwarzlichträumen begleitete ihre künstlerische Praxis fortan über Jahrzehnte. Die Ausstellung zeigt exemplarisch frühe Werke als historische Bezugspunkte – im Zentrum hängt ihre bislang kaum gezeigte Installation Light Steps (1990), eine minimalistische Treppe aus Schwarzlichtröhren. Daran anschließend sind jüngere Werke wie aus ihrer Flashback-Serie (1988/2021) präsentiert, in der sie ihre eigenen früheren Arbeiten wiederum zitierte und weiterentwickelte.
Durch diese Gegenüberstellung, wird deutlich wie Kowanz bereits ab den frühen 1980er Jahren in ihren Arbeiten konsequent den Einfluss von lichterzeugenden neuen Medien auf Gesellschaft und Kunst reflektierte. Diese analytische Auseinandersetzung thematisierte von Beginn an Aspekte der Virtualisierung sowie neuer Bild- und Raumformen. Als eine Pionierin des medienreflexiven Ansatzes entwickelte Kowanz destabilisierte, bewegte Räume. Licht diente dabei als Mittler der Überschreitung und Präzisierung – es entstand ein integratives Verhältnis zwischen Werk, Raum und Rezipient:innen.
Brigitte Kowanz bevorzugte in vielen ihrer bekanntesten Werke weißes Licht, da sich darin alle Farben gebündelt wiederfinden. Hingegen werden mit dem Einsatz von Schwarzlicht nicht nur Sehgewohnheiten hinterfragt, sondern der Raum sowie die Verbindung der Werke zu architektonischen Elementen treten auf neue Weise hervor. Durch die vermeintliche Umkehrung von Licht und Dunkelheit oder vielmehr die Erzeugung von Licht durch ein anderes Licht, schuf Kowanz raumfüllende, erlebbare Objekte und Installationen. In diesem Zusammenhang wird ihr experimenteller Umgang mit Licht als primäres künstlerisches Gestaltungsmedium sowie die Erkundung der Möglichkeiten und Grenzen seiner Erscheinungsformen besonders sichtbar.
Opening | Berlin
Freitag 28 April
18 – 21 Uhr
Extended Opening Hours
Samstag 29 – Sonntag 30 April
11 – 19 Uhr
Die Ausstellung ist parallel zum Gallery Weekend Berlin bereits ab Donnerstag 27 April geöffnet und findet in enger Zusammenarbeit mit dem Estate Brigitte Kowanz statt.
→ weitere Informationen zu Brigitte Kowanz' Werk im Viewing Room 4≠4
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Brigitte Kowanz, Light Steps, 1990
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Brigitte Kowanz, High Five, 2021
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Brigitte Kowanz, Ohne Titel, 1985
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Brigitte Kowanz, Flashback 4x3, 1988/2021
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Brigitte Kowanz, Flashback 4≠4, 1988/2021
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Brigitte Kowanz, Lichtverschmutzung, 2021
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Brigitte Kowanz, Flashback Look Ahead, 2021
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Brigitte Kowanz, Fall of the Wall 09.11.1989, 2017/2019
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Brigitte Kowanz, ... sollte die Reise weitergehen, suchte man Neuseeland, in diesem fremden Gelände ..., 1980, 2020