In Natacha Donzé‘s Shields (2021) öffnet sich eine mehrschichtige Szenerie – die Künstlerin erzeugt mittels Air-Brush-Technik eine liquide schemenhafte Welt, in der sich der Blick hinter akkuraten Formen in einer...
In Natacha Donzé‘s Shields (2021) öffnet sich eine mehrschichtige Szenerie – die Künstlerin erzeugt mittels Air-Brush-Technik eine liquide schemenhafte Welt, in der sich der Blick hinter akkuraten Formen in einer tiefen Bildebene verliert. Das Gemälde setzte sich zusammen aus drei hochformatigen Leinwänden, die jeweils schwarz eingefasst sind und in denen sich ein Muster aus fünf schwarzen Löchern in der Bildmitte wiederholt. Die Panele erinnern an die Plexiglas-Schutzschilder der Polizei und bilden eine Art Wand, die die betrachtende Person von der violett-rötlichen wabernden Masse trennt. Wie Insekten auf einer Glasscheibe sitzen einzelne Partikel leuchtend auf der Oberfläche der Leinwand und scheinen, sich vermehrend, von einem kosmischen Raum, in den anderen geschlüpft zu sein. Neben der abschirmenden Wirkung fungiert die Oberfläche, als ein transitorisches Element, von dem eine Anziehung ausgeht, die die Betrachtenden auf die andere Seite in diese nährende flüssige Sphäre zieht. Die Künstlerin spielt geschickt mit verschiedenen Wahrnehmungsebenen, die Fragen nach Grenzen und Zugehörigkeit aufwerfen und gleichzeitig in einer grenzenlosen galaktischen Atmosphäre schweben. Donzé thematisiert in ihren Werken häufig Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis, die Fragmente institutioneller, politischer und kommerzieller Gebilde zitieren rekontextualisert diese in hierachielosen ästhetischen Assemblagen.
Natacha Donzé's Shields (2021) introduces a multi-layered scenery. The artist uses air-brush techniques to create a liquid shadowy world in which the view is lost behind accurate forms within a deep pictorial plane. The painting is composed of three vertical canvases, each framed in black, in which a pattern of five black holes is repeated in the center of the picture. The panels are reminiscent of plexiglas shields used by the police force and form a kind of wall that separates the viewer from the purple-reddish billowing mass. Like insects on a pane of glass, individual particles sit luminously on the surface of the canvas and seem to have slipped, multiplying, from one cosmic space into another. In addition to its shielding effect, the surface acts as a transitory element from which an attraction emanates, drawing viewers to the other side into this nurturing liquid sphere. The artist cleverly plays with different levels of perception, raising questions of boundaries and belonging while floating in a boundless galactic atmosphere. Donzé's works often address images from collective memory, citing fragments of institutional, political, and commercial entities recontextualized in hierarchically abscent aesthetic assemblages.