Die reliefartige Wandarbeit Dylan's rendez-vous (2019) des französisch-algerischen Künstlers Neïl Beloufa spiegelt auf den ersten Blick eine scheinbar gewöhnliche Strandszene wider. Ein bunt gestreiftes Badehandtuch liegt ausgebreitet auf dem Sand,...
Die reliefartige Wandarbeit Dylan's rendez-vous (2019) des französisch-algerischen Künstlers Neïl Beloufa spiegelt auf den ersten Blick eine scheinbar gewöhnliche Strandszene wider. Ein bunt gestreiftes Badehandtuch liegt ausgebreitet auf dem Sand, während im Hintergrund Wellen ans Ufer rollen. Auf den zweiten Blick sind jedoch deutlich Gegenstände zu erkennen, deren Umrisse sich unter dem Handtuch und der Sandfläche schemenhaft abzeichnen: zerdrückte Plastikflaschen und eine Aludose. Sie rufen Bilder von stark verschmutzen, mit Plastik und Müll überschwemmten Stränden hervor und sind Zeugnisse der Anwesenheit von Personen und des Konsumverhaltens in einer globalisierten Welt. Nicht nur der Konsum von Waren, auch der mediale Konsum wird hier sichtbar. Unübersehbar in den Sand eingelassen ist eine Steckdose, die Zugang zu Elektrizität bietet und somit im digitalen Zeitalter die Verbindung zu Medien und Dauerverfügbarkeit sicherstellt. So vielschichtig und paradox dies erscheint, dient Beloufas Kunst nicht nur im übertragenen Sinne der Vernetzung, sondern konkret als Einladung, mobile Geräte aktiv an den Stromkreis anzuschließen. Beloufa, der in seinen Arbeiten oft Materialien und Techniken einsetzt, die sichtbare technologische Komponenten beinhalten, stellt auch hier die praktischen Aspekte den kräftigen Farben des eingefärbten MDFs sowie dem leuchtenden Senfgelb und Rosa des Leders innerhalb eines technoiden Reliefs gegenüber.
At first glance, the relief-like wall work Dylan's rendez-vous (2019) by the French-Algerian artist Neïl Beloufa depicts an apparently ordinary beach scene. A colorfully striped bath towel lies spread out on the sand, while in the background rushing waves spill onto shore. Upon second glance, this supposed holiday paradise is spoiled: the outlines of objects under the towel and the sand are clearly visible: crushed plastic bottles and a beverage can. Immediately they evoke images of heavily soiled beaches flooded with plastic and garbage, which quickly cloud the fantasy of a dream holiday. They are testimonies to the presence of people and our consumer behavior in a globalized world. Not only the consumption of goods is made apparent, also media consumption is a central theme in this work: Conspicuously embedded in the sand is a socket promising access to electricity and thus, in the digital age, the connection to media and permanent availability. As multi-layered and paradoxical as this may seem, Beloufa's art serves not only in the figurative sense of networking, but concretely as an invitation to actively connect mobile devices to the electric circuit. Beloufa, who often uses materials and techniques in his works that contain visible technological components, he juxtaposes the technical aspects with the bold colors of dyed MDF and the bright mustard yellow and pink of the leather, which nestles wonderfully against the structured wooden background and allows this technoid relief to shine.