Die Fotografie „Many-Headed Reading“ (2016) zeigt eine Nahaufnahme von Jenna Sutelas geöffneten Mund und ihrer Zunge, auf der sich der Schleimpilz „Physarum polycephalum“ ausbreitet. Im Zentrum des Bildes steht dieser...
Die Fotografie „Many-Headed Reading“ (2016) zeigt eine Nahaufnahme von Jenna Sutelas geöffneten Mund und ihrer Zunge, auf der sich der Schleimpilz „Physarum polycephalum“ ausbreitet. Im Zentrum des Bildes steht dieser einzellige, aber „vielköpfige“ Organismus, der als natürlicher Computer bekannt ist. Sutela geht in der ursprünglichen Performance eine Verbindung mit dem Schleimpilz ein, indem sie ihn auf ihre Zunge legt und ihn schließlich schluckt, sodass dessen schwarmähnliches Verhalten sie „programmiert“. Diese intime Geste der Einnahme verdeutlicht Sutelas Interesse traditionelle Grenzen des Wissens und der Wahrnehmung zu überschreiten. Diese intime Geste des Verschluckens des Schleimpilzes symbolisiert Sutela die Verschmelzung von menschlichem und mehr-als-menschlichem Bewusstsein und deutet auf die Idee hin, dass Intelligenz nicht nur im Gehirn, sondern im gesamten Körper und sogar in der Symbiose mit anderen Lebensformen existiert.
The photograph "Many-Headed Reading" (2016) shows a close-up of Jenna Sutela's open mouth and tongue, on which the slime mold "Physarum polycephalum" is spreading. At the center of the image is the single-celled yet “many-headed” organism that is known as a natural computer. In the original performance, Sutela connects with the slime mold by placing it on her tongue and eventually swallowing it, letting its hive-like behaviour “programme” her own. This intimate gesture of ingestion highlights Sutela's interest in transcending traditional boundaries of knowledge and perception. By swallowing the slime mold, Sutela merges human and more-than-human consciousness, hinting at the idea that intelligence exists not only in the brain but throughout the body and beyond, in symbiosis with other life forms and always part and parcel of the wider environment.