Die Wandarbeit aus dem Jahr 1985 kennzeichnet Brigitte Kowanz‘ frühe Auseinandersetzung mit der Auflösung der Malerei durch Licht. Sie bearbeitete eine Obstkiste mit Gips und fluoreszierender, sowie phosphoreszierender Farbe, die im Schwarzlicht und im Dunkeln zu leuchten beginnen. So transformiert sich das bei Tageslicht sachliche Bildobjekt in Verbindung mit Schwarzlicht zu einem virtualisierten Objekt, das im Begriff ist sich aufzulösen. Die grüne Farbe und die orange Spitze des Holzstücks, das an ein Zündholz erinnert, leuchten in den Raum, während die Objekthaftigkeit des Werks in den Hintergrund rückt. In darauffolgenden Arbeiten hinterfragt die Künstlerin weiterhin die Veränderbarkeit bzw. Auflösung der Malerei und experimentiert mit Glasflaschen als Behältnisse für Licht, indem sie fluoreszierend bemalte Korken in die Flaschenhälse setzt. Diese und mit fluoreszierenden Pigmenten gefüllte „Fluoflaschen“ sind die Vorläufer für die Serie „Flashback“ (2021) und Ausgangspunkt für die intensive und konsistente Beschäftigung der Künstlerin mit dem Medium Licht.


The wall work Ohne Titel (1985) stands for Brigitte Kowanz' early exploration of the dissolution of painting through light. The fruit box is lined with plaster and phosphorescent paint, which glows in the dark. This way the in daylight factual object is virtualized when combined with black light and about to dissolve. The green color and the orange tip of the piece of wood, reminiscent of a matchstick, glow into space, while the objecthood of the work recedes into the background. In subsequent works, the artist continues to question the mutability or dissolution of painting, experimenting with glass bottles as containers for light by placing fluorescent painted corks in the necks of the bottles. These early works with fluorescent pigments are the precursors for the series "Flashback" (2021) and the starting point for the artist's intense and consistent engagement with the medium of light.