Die Oberfläche von Natacha Donzés Gemälde „Soothing solutions“ (2019) wirkt mit seinen intensiven Grüntönen, wie der Blick durch ein Nachtsichtgerät, das die Sicht auf leuchtende Einzeller freigibt, die über den...
Die Oberfläche von Natacha Donzés Gemälde „Soothing solutions“ (2019) wirkt mit seinen intensiven Grüntönen, wie der Blick durch ein Nachtsichtgerät, das die Sicht auf leuchtende Einzeller freigibt, die über den Bildraum schwimmen. Jeweils an den Ecken der vier zusammengesetzten Leinwänden strecken sich silbrige feinfühlige Glieder einer liquiden Masse und suchen ebenfalls den Weg in die Gemälde. Zusammengefügt erscheinen sie wie Pfeile und die Zwischenräume der Leinwände wie Fadenkreuze, die eine wissenschaftliche Ordnung der einzelnen Bildelemente suggerieren. Gleichzeitig Rahmen diese Elemente die einzelnen Leinwände und vermitteln das Gefühl von besonderen Objekte, die wie wertvolle Steine gefasst sind. Dieser Eindruck wird von einem sich schlängelnden roten Band verstärkt, das sich um die einzige Öffnung im Bild wie um ein Geschenk knotet. Donzé spielt in ihren Gemälden gekonnt zwischen Mikro- und Makrokosmos und hinterlässt die Betrachtenden mit dem Gefühl schwer greifbaren Doppelungen. Dieser Eindruck wird durch Wiederholungen, wie etwa die Anwendung des Grids verstärkt, dass sich einerseits durch die Vierteilung der Leinwand ergibt und sich in der Verbindung des Bandes wiederholt. Dabei ergeben sich mehrere geordnete Ebenen, die jedoch durch den flachen Farbauftrag mit seinen weichen Übergängen wieder fließend sind.
The surface of Natacha Donzé's painting “Soothing solutions” (2019), with its intense green tones, looks like the view through night vision goggles, revealing luminous protozoa swimming across a pictorial space. On each corner of the four assembled canvases, silvery delicate limbs of liquid mass stretch out and seek their way into the paintings. Combined, they appear as arrows and the spaces between the canvases as crosshairs, suggesting a scientific order of each individual element in the picture. Simultaneously, these elements frame the individual canvases and convey the feeling of special objects set like precious stones. This impression is reinforced by a snaking red ribbon that knots itself around the only opening in the painting, as if around a gift. Donzé skillfully plays with microcosms and macrocosms in her paintings, leaving viewers with a sense of elusive duplication. This impression is reinforced by repetition, for example by the use of the grid, one hand automatically created from the quadripartition of the canvas and is repeated in the ribbon’s intertwining. This creates several ordered levels, fluid due the flat paint application with its soft transitions.