In ihrer Lichtskulptur Chances aus der Serie der Networks (2020) visualisiert die österreichische Künstlerin das komplexe Verhältnis von Sehen, Lesen und Verstehen, Wahrnehmen und Erkennen anhand von Morsecodes, die den...
In ihrer Lichtskulptur Chances aus der Serie der Networks (2020) visualisiert die österreichische Künstlerin das komplexe Verhältnis von Sehen, Lesen und Verstehen, Wahrnehmen und Erkennen anhand von Morsecodes, die den Leuchtröhren eingeschrieben sind. Die Verknüpfung von Sprache und Licht steht auch in diesem Werk im Vordergrund, so ergibt sich die Segmentierung und Länge der Neonröhren unter anderem aus der Syntax der Werktitel – hier Chances - übertragen in den binären Code: jede Röhre stellt einen Buchstaben im Morsealphabet dar. Diese Linearität und Logik des Aufbaus wird unterbrochen durch die eigentliche Formfindung, welche durch den Zufall bestimmt wird. Durch das Fallenlassen von Miniaturmodellen, der aneinandergereihten und verbundenen Teile in massstabgetreuer Länge, ergibt sich die Form der anschliessend in Neon übertragenen Arbeit. In dieser Vorgehensweise bezieht sich Kowanz auf eine Technik von Marcel Duchamp, der mit seinem Werk 3 Stoppages Étalon (1913/14) den Zufall als ästhetisches Prinzip in der Kunst begründete. Die schwarzen Kabel sind nicht nur technisches Hilfsmittel, sondern liegen als Raumzeichnungen auf dem Boden, um die Verbindung von Sprache, Licht und Technik nochmals hervorzuheben.
In her light sculpture Chances from the Networks series (2020), the Austrian artist visualizes the complex relationship between seeing, reading, understanding, perceiving and recognizing. She utilizes Morse code, inscribed on the fluorescent tubes. The linkage between language and light is paramount in this work: the segmentation and length of the neon tubes arise from the syntax of the work title - here Chances - transferred into binary code: each tube representing a letter in Morse code. The linearity and logic of the structure is interrupted by the actual creation, which is determined by chance. By dropping the miniature models, the lined up and connected parts in true-to-scale length, the shape of the work, subsequently transferred into neon, emerges. Kowanz invokes a technique by Marcel Duchamp, who established chance as an aesthetic principle in art with his work 3 Stoppages Étalon (1913/14). The black cables are not only technical aids, but also room drawings, spread out on the floor to emphasize the connection between language, light and technology.