Prototype for Gallery 7 (3) ist ein großformatiges Fotogramm, das in einem freistehenden Rahmen auf eine Aluminiumplatte aufgezogen ist und so gleichzeitig als fotografisches wie skulpturales Objekt fungiert. Liz Deschenes...
Prototype for Gallery 7 (3) ist ein großformatiges Fotogramm, das in einem freistehenden Rahmen auf eine Aluminiumplatte aufgezogen ist und so gleichzeitig als fotografisches wie skulpturales Objekt fungiert. Liz Deschenes erkundet das materielle Potenzial der Fotografie unter Verwendung der elementaren Aspekte des Mediums: Fotopapier, Licht und Chemikalien. Deschenes zeitintensiver Arbeitsprozess beginnt damit, dass sie lichtempfindliches Papier dem Umgebungslicht der Nacht aussetzt und es anschließend mit Silbertoner wäscht und fixiert. Die so entstandenen Fotogramme tragen feine, abstrakte Spuren ihres Entstehungsprozesses und beziehen durch ihre spiegelnde Oberfläche sowohl die Betrachter/innnen, die ihnen begegnen, als auch den räumlichen Kontext ihrer Präsentation mit ein. Da das Material zu weiterer Oxidation neigt, entwickeln sich die Arbeiten im Laufe der Zeit langsam weiter. Der Ausstellungsraum wird so zur Kamera, der je nach Lichteinfall die Veränderung der Oberfläche mitbestimmt. So absorbiert Prototype for Gallery 7 (3) einerseits Licht und macht die materielle Entwicklung der Fotografie erfahrbar und gleichzeitig reagiert das Objekt – wie auch die Werke Stereograph #3, FPF #1 und FPF #5 aus ihren weiteren Serien – auf seine Umgebung durch die Spiegelung von Bewegung in Zeit und Raum. Freistehende Fotogramme aus dieser Serie waren Teil der Ausstellung Gallery 7 (2015) im Walker Art Center in Minneapolis, in der die prozesshafte Wandlung der dem Licht unterschiedlich ausgesetzten Fotogramme über die Dauer eines Jahres mitverfolgt werden konnte. Weitere Teile waren zudem 2016 in einer umfangreichen Einzelausstellung im Institute of Contemporary Art in Boston zu sehen.
Prototype for Gallery 7 (3) is a large-format photogram mounted onto a free-standing frame on an aluminum plate, thus functioning simultaneously as a photographic and sculptural object. Liz Deschenes explores the material potential of photography using the elementary aspects of the medium: photographic paper, light and chemicals. Deschenes' time-intensive work process begins by exposing light sensitive paper to the ambient light of the night, then washing and fixing it with silver toner. The resulting photograms bear fine, abstract traces of their creation process and, through their reflective surface, involve both the viewer encountering them and the spatial context of their presentation. As the material tends to oxidize, the works slowly develop further over time. The exhibition space thus becomes a camera, which, depending on the incidence of light, determine the alteration of the surface. In this way, Prototype for Gallery 7 (3) absorbs light and makes the material development of photography perceptible, while at the same time the object – like Stereograph #3, FPF #1 and FPF #5 – reacts to its surroundings by reflecting movement in time and space. Free-standing photograms of this series were part of the exhibition Gallery 7 (2015) at the Walker Art Center in Minneapolis, which showed the processual transformation of photograms exposed to light in various ways over the course of a year. Further parts of the series were also shown in a comprehensive solo exhibition at the Institute of Contemporary Art in Boston in 2016.