In der Werkserie „Wertschöpfungspapiere“ erkundet Rosanna Marie Pondorf die vielschichtige Frage wie sich Wert generiert. Aus geschredderten Euroscheinen selbst geschöpftes Papier bedruckt sie mittels UV-Print mit symbolischen Icons. Die entwerteten...
In der Werkserie „Wertschöpfungspapiere“ erkundet Rosanna Marie Pondorf die vielschichtige Frage wie sich Wert generiert. Aus geschredderten Euroscheinen selbst geschöpftes Papier bedruckt sie mittels UV-Print mit symbolischen Icons. Die entwerteten Geldscheine weisen auf die Konstruiertheit ökonomischer Systeme hin, in denen die Währung nicht an den Wert ihrer tatsächlichen Materialität gebunden ist. Auf „Wertschöpfungspapier [coin]“ (2024) und „Wertschöpfungspapier [broken chain]“ (2024) sind zwei überdimensionierte Emojis platziert, eine silberne Münze und eine gerissene Kette, die durch ihre Skalierung und Verpixelung augenscheinlich aus ihrem digitalen Kontext entnommen wurden und nun als Machtsymbole auf den Papieren prangen. Die Künstlerin erforscht in ihren Werken die Verbindungen von Geld, Medien und Körpern als tragende Elemente der Machtausübung und dem Generieren von Werten. Dabei stehen für sie Emojis als universelle Bildsprache, die sich aus einer jahrtausendalten kulturellen Tradition von Piktogrammen heraus entwickelt hat und heute von einzelnen Unternehmen eingesetzt wird, um digitale Kommunikation zu gestalten. Intransparente Machtstrukturen, sowie individuelle Selbstbestimmung, und die Anpassung an eine hochfunktionale Leistungsgesellschaft sind bei Pondorf durch den menschlichen Körper ausgeübt. An BDSM-Utensilien wie Spreizstangen und Nippelklammern befestigt, verweisen die „Wertschöpfungspapiere“ auf sexuelle Machtdynamiken und das Wechselspiel von Geld, Medien und Konsum. Die handgeschöpften Papiere sind vor einer direkt auf die Wand aufgetragenen Gipsschicht installiert, die eine Verbindung zur umgebenen Architektur herstellt. Dem Schöpfen von Papier und der haptischen Arbeit mit Gips, die beide an künstlerische Traditionen anknüpfen, stellt Pondorf virtuelle Prozesse gegenüber und reflektiert damit die unterschiedlichen Möglichkeiten und die Geschichte von Wertschöpfung.
In her series of works entitled "Wertschöpfungspapiere" (Value Creation Papers), Rosanna Marie Pondorf explores the multi-layered question of how value is generated. Using UV printing, she places symbolic icons on paper made from shredded euro banknotes. The devalued banknotes point to the constructed nature of economic systems in which currency is not tied to the value of its actual materiality. In "Wertschöpfungspapiere [coin]" and "Wertschöpfungspapiere [broken chain]" (both 2024), two oversized emojis of a silver coin and a broken chain are printed, seemingly removed from their digital context through scaling and pixelation, and now emblazoned on the paper as symbols of power. In her work, the artist explores the connections between money, media, and bodies as fundamental elements in the exercise of power and the generation of value. She sees emojis as a universal visual language that has evolved from a millennia-old cultural tradition of pictograms and is now used by individual companies to shape digital communication. In Pondorf's work, opaque power structures, individual self-determination, and adaptation to a highly functional meritocracy are exercised through the human body. Attached to BDSM paraphernalia such as spreader bars and nipple clamps, the "Wertschöpfungspapiere" refer to sexual power dynamics and the interplay of money, media, and consumption. The handmade papers are installed in front of a layer of plaster applied directly to the wall, creating a connection to the surrounding architecture. Pondorf juxtaposes the making of paper and the haptic work with plaster, both linked to artistic traditions, with virtual processes, reflecting on the different possibilities and the history of value creation.