In dem großformatigen Gemälde „Gathering into order“ (2020) zieht sich ein Raster aus dunklen Linien über einen orangefarbenen Hintergrund und unterteilt, die vier Leinwände in einzelne Parzellen. Im oberen Bildteil,...
In dem großformatigen Gemälde „Gathering into order“ (2020) zieht sich ein Raster aus dunklen Linien über einen orangefarbenen Hintergrund und unterteilt, die vier Leinwände in einzelne Parzellen. Im oberen Bildteil, sowie in den unteren Ecken breiten sich synchron dunkle Flecken aus und erwecken den Anschein von eingedrückten Screens und fließenden Chemikalien, die sich auf der Suche nach einem Ausgang den Weg durch ihre technische Hülle bahnen. Gleichzeitig öffnet sich der Blick, wie durch ein Fenster in eine nebelige und heiße Atmosphäre, in der sich Rauch breitmacht. Vor der scheinbaren Fensterscheibe flirren, kleine fluoreszierende Partikel, die aus dem Bildraum leuchten. Durch die Größe und Struktur von „Gathering into order“ wirkt das Gemälde, wie ein architektonisches Element, dass die Fläche der Malerei durchbricht und einen Raum bildet, in dem sich ein postapokalyptisches Schauspiel ereignet. Tatsächlich nimmt Donzé Bezug auf den Sci-Fi Film „Blade Runner 2049“, der in einer zerstörten Stadt spielt und vom orangefarbenen Licht einer trostlosen Trümmerlandschaft geprägt ist. Hier zitiert sie die Fenster eines verlassenen Casinos in dem zwei rivalisierende Hauptcharaktere aufeinandertreffen und verweist damit auf eine Welt jenseits menschlicher Zivilisation, in dem sich Leben neu formt. Donzé greift in ihren Werken häufig auf Fragmente oder architektonische Details aus der Popkultur und unserer kapitalistisch geprägten Gesellschaft auf, um diese in ihre eigene Bildsprache zu überführen und Machtstrukturen zu beleuchten. Ihre Werke zeichnen sich durch diese ikonografische Vielschichtigkeit aus, die nicht eindeutig lesbar ist und anhand derer sie politische, kommerzielle und institutionelle Systeme, sowie Sehgewohnheiten unserer Zeit hinterfragt und Fragmente dieser Ordnungen hierarchielos in ihre Bildwelten einbettet.