Troikas Werkserie „Forest Filled with Pines and Electronics“ (seit 2023) greift das sogenannte „Internet of Trees“ auf und nutzt als Ausgangsmotive Aufnahmen von Waldbränden in Kalifornien die von einem Netzwerk...
Troikas Werkserie „Forest Filled with Pines and Electronics“ (seit 2023) greift das sogenannte „Internet of Trees“ auf und nutzt als Ausgangsmotive Aufnahmen von Waldbränden in Kalifornien die von einem Netzwerk an Alarmkameras aufgezeichnet wurden, die als Frühwarnsysteme an Bäumen befestigt sind. Diese filmten wie zunächst der Wald und schließlich die Kameras selbst von Flammen erfasst wurden. Troika reproduziert die technische Sehweise der Kamera und überträgt diese Logik manuell auf die blau-rot grundierte Tafeln, indem sie je 16 Rot-, Grün- und Blautönen des digitalen RGB-Farbspektrums übernehmen und pixelartig nebeneinander anordnen. Damit imitieren sie einen Algorithmus, der in solchen Rastergrafiken die genauen Farbinformationen mit benachbarten Helligkeitswerten berechnet bzw. interpoliert. Die extreme Hitze des Naturschauspiels überträgt Troika in ihre Bilder, indem sie die langsame Zersetzung der Kamera durch die Flammen auf den Prozess der Malerei übertragen. Die Farben der Grundierung scheinen ineinander zu fließen und die Pixelstruktur wird durch Unregelmäßigkeiten durchbrochen. In Teilen der Werkserie bleiben die Zahlen, welche den Farbauftrag im Entstehungsprozess definieren sichtbar, als wäre die Farbe durch Hitze heruntergetropft und nur noch die Struktur des Bildes übrig. So zeigt die Werkserie „Forests Filled with Pines and Electronics“ die physische Rückkopplung der Brände auf das aufgenommene Bild, indem die Tafel selbst in ihre Bestandteile zu zerschmelzen scheint. Dabei wird die Diskrepanz zwischen der Objektivierung des zerstörerischen Feuers durch die neutrale, technische Aufzeichnung und dem Inhalt des Bildes deutlich. Die Übersetzung von Troika in Malerei wird hier selbst zu einem maschinellen Akt, in dem die genauen Farbwerte ermittelt und das Farbraster mithilfe einer Spritze aufgetragen wird. Ihre Malweise zeichnet sich durch manuelle Nachahmung und Wiederholung aus und erfordert dabei eine mechanische Präzision, die im Gegensatz zur Naturkatastrophe und den emotionalen Assoziationen, welche diese auslösen, stehen. Die Künstler:innen untersuchen, wie digitale Informationen in die physische Realität übergehen und beide Welten sich gegenseitig beeinflussen.