Der Titel FPF #5, des zweiteiligen Fotogramms, aus der gleichnamigen Werkserie, verweist auf die Abkürzung für „Frame Per Foot“ und damit auf den Entstehungsprozess der Arbeit. Jedes Fotogramm der Serie...
Der Titel FPF #5, des zweiteiligen Fotogramms, aus der gleichnamigen Werkserie, verweist auf die Abkürzung für „Frame Per Foot“ und damit auf den Entstehungsprozess der Arbeit. Jedes Fotogramm der Serie wurde so lange belichtet, wie ein menschlicher Fuß für einen einzigen Schritt den Boden berührt, wobei sich die Dauer je nach Gang und Geschwindigkeit des Gehenden ändert. Deschenes bezieht sich dabei auf das Maß für Bilfrequenzen „frames per second“, die die Anzahl der Einzelbilder einer Kamera, die pro Zeitspanne aufgenommen werden, beschreibt. Die Künstlerin nutzt analoge fotografische Techniken um die Zeit als physische Einheit zu untersuchen und sichtbar zu machen. FPF #5 ist eine Aufzeichnung der materiellen Bedingungen seiner Entstehung. Je nach Helligkeit während der Belichtung des fotosensitiven Papiers und der Intensität der chemischen Entwicklung verändert sich die Struktur der Oberfläche. An die Stelle einer vermittelnden Realität – beispielsweise eines Motivs in Form eines Fußabdrucks – tritt die unmittelbare Realität des fotografischen Prozesses. Die nebeneinander versetzt horizontal gehängten Arbeiten haben eine monochrome spiegelhafte Wirkung, die bei genauerem Hinsehen eine höchstindividuelle sensible Oberfläche offenbaren: „It changes, it oxidizes, it catches handprints if handled. It is a sensitive, vulnerable material.“ Die Fotografie ist nicht mehr nur eine Momentaufnahme, sondern sie nimmt die Einflüsse ihrer Umgebung fortwährend in sich auf. Wie auch die Arbeit Stereograph #35 ist FPF #5 nicht als klassisches Bild zu sehen, sondern als eine Erfahrung, die an Raum und Zeit gebunden ist.
The title FPF #5, of the two-part photogram from the series with the same name, refers to the abbreviation for "Frame Per Foot" and thus to the process of creating the work. Each photogram of the series was exposed for as long as a human foot touched the ground for a single step, the duration varying according to the gait and speed of the walker. Deschenes refers to the measure for image rates "frames per second", which describes the number of individual images of a camera that are taken per time frame. The artist uses analog photographic techniques to examine and visualize time as a physical unit. FPF #5 is a record of the material conditions of its creation. The structure of the surface changes depending on the brightness during the exposure of the photosensitive paper and the intensity of the chemical development. The immediate reality of the photographic process takes the place of a mediating reality - in the form of a motif. The horizontally staggered works have a monochrome mirror-like effect, which, upon closer inspection, reveal a highly individual, sensitive surface: “It changes, it oxidizes, it catches handprints if handled. It is a sensitive, vulnerable material.” Photography is no longer just a momentary snapshot, it is constantly absorbing the influences of its surroundings. Similar to Stereograph #35, FPF #5 should not be seen as a classic picture, but as an experience that is bound to space and time.