In „Flashback 4≠4“ (1988/2021) und „Flashback 4x3“ (1988/2021) zitiert Brigitte Kowanz frühe Arbeiten aus den 1980er Jahren, in denen sie sich intensiv mit der Bedeutung von Licht als künstlerisches Material...
In „Flashback 4≠4“ (1988/2021) und „Flashback 4x3“ (1988/2021) zitiert Brigitte Kowanz frühe Arbeiten aus den 1980er Jahren, in denen sie sich intensiv mit der Bedeutung von Licht als künstlerisches Material und dessen Virtualisierungspotenzial auseinandersetzte, und entwickelt diese weiter. In ihren frühen Lichtarbeiten „Fluoflaschen“ (1985 – 1988?) verfolgt die Künstlerin die analytische Zerlegung der Malerei in ihre Bestandteile sowie die Erweiterung in die Räumlichkeit, indem sie fluoreszierende Pigmente in Flaschen füllt, die unter Schwarzlicht zu leuchten beginnen. Das Licht wird nicht mehr auf die Leinwand geworfen und macht diese sichtbar, sondern es dringt selbst aus den Objekten und aktiviert dadurch den Raum, in dem sich die Installation und Rezipierenden befinden. Die Flasche wird zum Träger der leuchtenden Stoffe und greift die vielverwendeten Neonröhre in Kowanz Werk vorweg. In den Wandobjekten „Flashback 4≠4“ und „Flashback 4x3“ sind die Anklänge an die frühere Auseinandersetzung mit Malerei durch den Bildgrund, Pigment, Linie, Fläche und Raum weiterhin nachvollziehbar und rücken gleichzeitig mit der Aktivierung durch Schwarzlicht in den Hintergrund. Das Licht entfaltet eine grenzauflösende Atmosphäre, die ein integratives Verhältnis zwischen Rezipierenden, Werk und Raum schafft. Anstelle eines traditionellen statischen Bildes tritt eine Virtualisierung, welche die Flüchtigkeit und Instabilität durch die Ausbreitung von Licht in den Fokus rückt. Kowanz bezieht sich hier auf den französischen Philosoph Paul Virilio und seine Ästhetik des Verschwindens, in der er den Zuwachs von Geschwindigkeit und Hektik in einer schnell wachsenden Welt thematisiert und überträgt dessen Gedanken in ihr Werk. Mit der Serie „Flashbacks“ schafft sie Arbeiten, die Licht als Technologien der Bilderzeugung und Information aufgreifen und ihre Immaterialität und Flüchtigkeit signalisieren.
In "Flashback 4≠4" (1988/2021) and "Flashback 4x3" (1988/2021) Brigitte Kowanz reference her early works from the 1980s, in which she intensively explored the meaning of light as an artistic material and its potential for virtualization and develops them further. In her early light works "Fluoflaschen" (1985-1988), the artist pursues the analytical decomposition of painting into its constituent parts as well as its extension into spatiality by filling fluorescent pigments into bottles that begin to glow under black light. The light is no longer thrown onto the canvas and makes it visible, but it itself radiates from the objects and thus activates the space in which the installation and the recipients are located. The bottle becomes the carrier of the luminous materials and anticipates the much-used neon tube in Kowanz's work. "Flashback 4≠4" and "Flashback 4x3" reference her earlier engagement with painting and remain visible through the use of pigment, line, surface and space, but at the same time move into the background with the activation by black light. The light unfolds a boundary-dissolving atmosphere that creates an integrative relationship between recipient, work and space. Instead of a traditional static image, a virtualization occurs, which focuses on the volatility and instability caused by the propagation of light. Here, Kowanz refers to the aesthetics of disappearance in the sense of the French philosopher Paul Virilio and addresses the increase of speed and hecticness in a rapidly growing world in her work. With her Flashback series, she creates works that take up light as a technology of image creation and information, signaling their immateriality and ephemerality.