„Not for Navigation“ ist eine Werkserie in der Ju Young Kim Fotografien von Seekarten auf farbiges Glas überträgt. Die Fläche ist von feinen Linien durchzogen, die Längen- und Breitengrade und...
„Not for Navigation“ ist eine Werkserie in der Ju Young Kim Fotografien von Seekarten auf farbiges Glas überträgt. Die Fläche ist von feinen Linien durchzogen, die Längen- und Breitengrade und weitere Symbole für die Navigation andeuten, sich aber jeglicher Spezifikation entziehen. Die Werke erinnern durch die Vogelperspektive an den Blick aus dem Flugzeugfenster, wenn das Meer während Transkontinentalreisen an den Passagieren vorbeizieht und sie in einen orientierungslosen Übergangszustand versetzt. Kim interessiert sich für die Relativität von Raum und Zeit aus der Perspektive einer Transkontinentalreisenden, indem sie inneren und physischen Entfernungen nachspürt. Dabei offenbaren sich Fragen über Zugehörigkeit, Sehnsucht und die Veränderlichkeit von Identität in ihren Werken. Die Materialität des Glases, mit seinen durchlässigen und gleichzeitig festen Eigenschaften, spiegelt das Gefühl des Dazwischen und der Ungebundenheit. Gleichzeitig entfalten die Werke durch ihre Beschaffenheit und Größe eine haptische Präsenz und den Eindruck, als könnten sie zur Navigation in die Hand genommen und angewendet werden. Die teilweise abgerundeten Ecken oder an Pergament erinnernde Farbigkeit erinnern an historische Papierkarten die hier in Glas übertagen wurden.
“Not for Navigation” is a series in which Ju Young Kim transfers photographs of nautical charts onto colored glass. The surface is traversed by fine lines that hint at latitude and longitude and other symbols for navigation but avoid any specific markers. The works evoke the bird’s-eye view from an airplane window, where the sea drifts past during transcontinental flights, putting passengers in a disoriented, transitional state. Kim is interested in the relativity of space and time from the perspective of a transcontinental traveler, tracing both inner and physical distances. Her works reveal questions of belonging, longing, and the fluidity of identity. The materiality of glass, with its transparent yet solid properties, reflects a sense of in-betweenness and detachment. At the same time, the texture and scale of the works create a tactile presence, giving the impression that they could be held and used for navigation. The sometimes rounded corners and parchment-like color are reminiscent of historical paper maps, here translated into glass.