„1 night in Paris“ (2024) ist Teil einer Trilogie von Skulpturen, in der sich Rosanna Marie Pondorf mit Sex-Tapes von Celebrities auseinandersetzt und deren gesellschaftlichen Auswirkungen in einem von Kapitalismus...
„1 night in Paris“ (2024) ist Teil einer Trilogie von Skulpturen, in der sich Rosanna Marie Pondorf mit Sex-Tapes von Celebrities auseinandersetzt und deren gesellschaftlichen Auswirkungen in einem von Kapitalismus geprägtem System. Die Künstlerin verbindet ein Serverrack mit einer gelaserten Marmorplatte, auf der Screenshots von Online-Artikeln und Instagram-Profilen eingraviert sind, die alle auf den viral gegangenen Amateur-Porno von Paris Hilton von 2004 Bezug nehmen. Pondorf interessiert sich für die Wechselwirkungen von Geld, Medien und Sex und reflektiert in der Skulptur die Konsequenzen des privat aufgenommenen Pornos, der nach seinem Leak einen Skandal auslöste und großen Einfluss auf Hiltons Bekanntheit hatte, auch indem das Video anschließend professionell vermarktet wurde und mehr als 10 Millionen Dollar einbrachte. Der darauffolgende Zugewinn an Popularität der Celebrity zeigt wodurch sich die mediale und finanzielle Verknüpfung von Körpern in der modernen digitalen Welt manifestiert. In „1 night in Paris“ treffen durch die Kombination von Serverrack, die als Speicherkörper unserer digitalen Körper gelesen werden können, und Marmor, einem Material mit langer kunsthistorischer Tradition, verschiedene Zeithorizonte aufeinander, wodurch auf die langfristigen Auswirkungen auf kapitalistische und gesellschaftliche Strukturen auch scheinbar unbedeutender Inhalte im Internet verwiesen wird. Pondorf zeigt, wie tiefgreifend Pop-Phänomene wirken und wie Körper medial und finanziell zusammenhängen, indem sie die flüchtigen Bilderflüsse der Internetdaten in haptisches Material überträgt und somit verewigt.
"1 night in Paris" (2024) is part of a trilogy of sculptures in which Rosanna Marie Pondorf explores celebrity sex tapes and their social impact in a system shaped by capitalism. The artist combines a server rack with a laser-cut marble slab engraved with screenshots of online articles and Instagram profiles, all referencing Paris Hilton's viral 2004 amateur porn video. Pondorf is interested in the interaction of money, media, and sex, and the sculpture reflects on the consequences of privately recorded pornography. The leaked video caused a scandal and had a significant impact on Hilton's fame, as it was professionally marketed and grossed over $10 million. The celebrity's subsequent rise in popularity shows how the media and financial connection of bodies manifests itself in the modern digital world. In "1 night in Paris", the combination of server racks, which can be read as the memory bodies of our digital bodies, and marble, a material with a long art historical tradition, brings together different time horizons and points to the long-term effects on capitalist and social structures of even seemingly insignificant content on the Internet. Pondorf shows how deeply pop phenomena function and how bodies are medially and financially interconnected by transferring the fleeting image flows of Internet data into haptic material and thus immortalizing them.