In 'FIBER I' (2024) und 'FIBER II' (2024) verbindet Justin Urbach analoge und digitale Techniken, um Wahrnehmungsmechanismen zu reflektieren, die sich durch die veränderten Sehgewohnheiten durch Displaywelten und digitale Environments...
In "FIBER I" (2024) und "FIBER II" (2024) verbindet Justin Urbach analoge und digitale Techniken, um Wahrnehmungsmechanismen zu reflektieren, die sich durch die veränderten Sehgewohnheiten durch Displaywelten und digitale Environments gewandelt haben. Mittels präziser Lasergravur und UV-Druck überträgt er eine analoge Fotografie – die in der Wandskulptur "FIBER NERVE" (2024) als beleuchtetes Bild im Außenraum zu sehen ist – auf Stahl und Büttenpapier, wobei deren materielle Eigenschaften hervorgehoben werden. Das Motiv wird bei diesem Prozess abstrahiert und seinem ursprünglichen Kontext enthoben. Wie ein Schatten des analogen Ursprungs schreibt sich das feine Relief in die harte und weiche Oberfläche des Stahls und Papiers ein. Bild und Träger verbinden sich so und schaffen eine Einheit in der die analoge Fotografie und die technisierte Übertragung zu einer hybriden Form werden. Dabei kann "FIBER II" als weitere Abstufung verstanden werden, in der als zusätzliches Verfahren UV-Druck auf dem Metall eingesetzt wird, um die Überlagerung und Abstraktion des Motivs weiterzuführen. Die Transformation von analogen Medien ins Digitale und zurück ins Physische beschreibt die alltägliche mediale Durchdringung durch Screens im Innen- und Außenraum. Das Motiv der abstrahierten Fotografie zeigt einen Mann in Rückenansicht, der vor einem überdimensionierten LED-Screens am New Yorker Times Square steht und macht diese Verschränkung bewusst. "FIBER I" und "FIBER II" wirken wie analoge Abbilder von Screens, wie Nachbilder visueller Reize, mit denen Urbach Fragen von Medialität, Transformationsprozessen und Hybridität untersucht.
In "FIBER I" (2024) and "FIBER II" (2024), Justin Urbach combines analog and digital techniques to reflect mechanisms of perception that have changed as a result of altered viewing habits through display worlds and digital environments. Using precise laser engraving and UV printing, he transfers an analog photograph – which can be seen in the wall sculpture "FIBER NERVE" (2024) as an illuminated image in the outdoor space – onto steel and handmade paper, emphasizing their material properties. In this process, the motif is abstracted and removed from its original context. Like a shadow of the analog origin, the fine relief is inscribed into the hard and soft surface of the steel and paper. Image and support thus combine and create a unity in which analog photography and mechanized transfer become a hybrid form. "FIBER II" can be understood as a further gradation in which UV printing on the metal is used as an additional process to continue the superimposition and abstraction of the motif. The transformation of analog media into digital and back into the physical describes the everyday presence of media through screens in indoor and outdoor spaces. The motif of the abstracted photograph shows a man standing in front of an oversized LED screen in New York's Times Square and makes us aware of this entanglement. "FIBER I" and "FIBER II" appear like analog images of screens, like afterimages of visual stimuli with which Urbach examines questions of mediality, transformation processes and hybridity.