„tmi“ (2021) ist ein Werk aus Brigitte Kowanz’ Reihe von installativen Kuben, die als kleine Spiegelkabinette konzipiert sind. Der Werktitel wird darin in der Handschrift der Künstlerin in Neon durch...
„tmi“ (2021) ist ein Werk aus Brigitte Kowanz’ Reihe von installativen Kuben, die als kleine Spiegelkabinette konzipiert sind. Der Werktitel wird darin in der Handschrift der Künstlerin in Neon durch die spiegelnden Flächen vielfach wiederholt, überlagert und verdichtet, sodass ein visueller Sog entsteht. Wie sehr digitaler Fortschritt auch Sprache verändert, verdeutlicht Kowanz mit Akronymen, gängige Abkürzungen englischer Redewendungen wie tmi – too much information, die im alltäglichen digitalen Austausch verwendet werden. Die Akronyme stehen sinnbildlich für die Geschwindigkeit und Internationalität heutiger Kommunikation und sind durch den handschriftlichen Text nochmals zusätzlich codiert, da die Buchstaben nicht leicht zu entziffern sind. So verbinden sich in diesem Werk Informationsübermittlung mit formaler Ästhetik, in der Licht, nicht bloß ein neutrales Vehikel für den Inhalt ist, sondern diesen entscheidend mitgestaltet. „Licht, Raum und Sprache sind zunächst unfassbare Medien. In vielen meiner Arbeiten geht es darum, Konstellationen zu erzeugen, in denen diese Medien einander wechselseitig sichtbar und erlebbar machen, sich manifestieren und zugleich ihre Selbstreferenz offenlegen. Erst in ihrer Manifestation werden Licht, Raum und Sprache real.“
"tmi" (2021) is a work from Brigitte Kowanz's series of installation cubes designed as small mirrored cabinets. The title of the work, written by the artist in neon, is repeated, superimposed, and condensed, creating a visual maelstrom. Kowanz uses acronyms, common abbreviations of English phrases such as tmi – too much information, which are used in everyday digital messages, to illustrate the extent to which digital progress is also changing language. The acronyms symbolize the speed and internationality of today's communication and are additionally encoded by the handwriting, as the letters are not easy to decipher. The work thus combines the transmission of information with a formal aesthetic in which light is not merely a neutral vehicle for the content, but plays a decisive role in shaping it. The artist said: "Light, space and language are initially intangible media. Many of my works are about creating constellations in which these media make each other visible and tangible, manifest themselves and at the same time reveal their self-reference. Only in their manifestation do light, space and language become real.”