In Brigitte Kowanz‘ Lichtskulptur „Beyond“ (2017) formt sich der Werktitel schwungvoll zu einem leuchtenden Kreis aus Neon in einer verspiegelten Glasvitrine. Der zeichnerische Schriftzug in ihrer eigenen Handschrift wird dabei...
In Brigitte Kowanz‘ Lichtskulptur „Beyond“ (2017) formt sich der Werktitel schwungvoll zu einem leuchtenden Kreis aus Neon in einer verspiegelten Glasvitrine. Der zeichnerische Schriftzug in ihrer eigenen Handschrift wird dabei durch die Verspiegelung ins Unendliche vervielfältigt. Brigitte Kowanz kombinierte bereits seit den späten 1980er-Jahren Licht häufig mit Schriftzeichen und sprachlichen Codes, um das komplexe Verhältnis von Sehen und Verstehen, Wahrnehmen und Erkennen zu visualisieren. Das Medium Licht wird dabei als eigenständiges Phänomen, zugleich als Material (die Neonröhren) und Informationsträger (hier für den Schriftzug Beyond) erfahrbar gemacht und wird so – ganz gemäß dem Werktitel zu einer Metapher für die Suche nach neuen Darstellungsformen jenseits unserer sichtbaren Wirklichkeit. Dabei verwendet sie eine Kombination aus Licht und Spiegel um, in ihren eigenen Worten: „den realen Raum in eine Serie virtueller Räume zu verwandeln. Mit dieser Überlagerung von Licht, Spiegeln und virtuellen Räumen ging es mir darum, zwei verschiedene Arten der heutigen Raumerfahrung in das Zentrum der Wahrnehmung zu rücken. Während sich Betrachterinnen und Betrachter im realen Raum befinden, begegnen sie innerhalb der erweiterten virtuellen Räume der Spiegelarbeiten zwischen einer Vielzahl an Daten und Information deren eigener Reflexion.“
In Brigitte Kowanz's light sculpture “Beyond” (2017), the title of the work forms a luminous circle of neon in a mirrored glass case in a sweeping manner. The graphic lettering in her own handwriting is multiplied by the mirroring into infinity. Since the late 1980s, Kowanz has frequently combined light with lettering and linguistic codes to visualize the complex relationship between seeing and understanding, perception and recognition. The medium of light is thereby made tangible and treated as an autonomous phenomenon, material (the neon tube) and information carrier (the lettering Beyond), thus form a metaphor for a search reaching beyond our visible reality. In doing so, she uses a combination of light and mirror to, in her own words “transform real space into a series of virtual spaces. With this superposition of light, mirrors and virtual spaces, my aim was to put two different types of today's spatial experience at the center of perception. While viewers are in the real space, they encounter their own reflection within the expanded virtual spaces of the mirror work between a multitude of data and information."